Der alte Großvater und der Enkel

Es war einmal ein alter Mann, der konnte kaum gehen, seine Knie zitterten, er hörte und sah nicht viel und hatte auch keine Zähne mehr. Wenn er nun bei Tisch saß, und den Löffel kaum halten konnte, schüttete er Suppe auf das Tischtuch, und es floss ihm auch wieder etwas aus dem Mund. Sein Sohn und dessen Frau ekelten sich davor, und deswegen musste sich der alte Großvater endlich hinter den Ofen in die Ecke setzen, und sie gaben ihm sein Essen in ein irdenes Schüsselchen, und noch dazu nicht einmal satt, da sah er betrübt nach dem Tisch, und die Augen wurden ihm nass.
Einmal auch konnten seine zittrigen Hände das Schüsselchen nicht fest halten, es fiel zur Erde und zerbrach. Die junge Frau schalt, er aber sagte nichts und seufzte nur. Da kauften sie ihm ein hölzernes Schüsselchen für ein paar Heller, daraus musste er nun essen: wie sie nun da so sitzen, so trägt der kleine Enkel von vier Jahren auf der Erde kleine Brettlein zusammen. „Was machst du da?” fragt der Vater. „Ei,” antwortete das Kind, „ich mach ein Tröglein, daraus sollen Vater und Mutter essen, wenn ich groß bin.” Da sahen sich Mann und Frau eine Weile an, fangen endlich an zu weinen, holten alsofort den alten Großvater an den Tisch, und ließen ihn von nun an immer mit essen, sagten auch nichts, wenn er ein wenig verschüttete.

Jacob und Wilhelm Grimm

Ziele & Aufgaben

Die Problematik: Demographischer Wandel und Auflösung der Grossfamilie

Früher war die gegenseitige Hilfestellung zwischen jungen und älteren Menschen innerhalb der Großfamilie ganz natürlich. Heute ist dies nicht mehr so selbstverständlich: Jung und Alt leben zunehmend in getrennten Welten. Während junge Familien häufig auf sich selbst gestellt und überfordert sind, verbringen ältere Menschen ihren Lebensabend oft allein.

Die Idee: Jung & Alt können sich gegenseitig unterstützen – auch ohne familiäre Bindung

Wir arbeiten als Mittler der Generationen und schaffen selten gewordene Kontakte zwischen SeniorInnen und jungen Familien, die sich sonst nicht kennengelernt hätten. Beide Seiten können sich ehrenamtlich für die jeweils andere Generation engagieren – oder selbst Hilfe in Anspruch nehmen. Dadurch wird die natürliche Hilfsbereitschaft zwischen jungen und älteren Menschen wieder neu belebt.

Die Umsetzung: Generationenverbindende Projekte machen das Leben bunter und leichter

Unter dem gemeinsamen Dach von Jung & Alt bieten wir seit 1979 unterschiedliche Projekte an, die ein aktives Miteinander der Generationen ermöglichen und Entlastung im Alltag bedeuten.  So freuen sich Eltern, wenn ihre Kinder regelmäßigen Kontakt zur Großelterngeneration haben. Für SeniorInnen kann der Kontakt zu Kindern zum wahren Lebenselixier werden. Täglich sind durch Jung & Alt e.V. durchschnittlich 3 Freiwillige in Hamburg unterwegs, um der jeweils anderen Generation zu helfen.

Zahlen & Fakten

Durch die Vermittlung von Jung & Alt e.V. sind täglich durchschnittlich 4 Ehrenamtliche unterwegs, um der jeweils anderen Generation ehrenamtlich zu helfen.

Jung & Alt e.V., das sind

  • 95 Ehrenamtliche

  • 109 Projektnutzer Familien, Senioren, Kindergärten und Altenheime

  • jährlich 1.000 vermittelte Einsätze

  • 2 hauptamtliche Mitarbeiter

  • 7 Vorstandsmitglieder

  • 9 Kuratoren

  • 100 Vereinsmitglieder

Vorstand / Kuratorium

Vorstand
Heinz Müller (Präsident)
Elisabeth Kiausch (1. Vizepräsidentin)
Beate Schmidt (2. Vizepräsidentin, Gründerin)
Christine Weber (Schatzmeisterin)
Manuela Griguttis (Schriftführerin)
Kai Voet van Vormizeele (Beisitz)

Kuratorium
Vorsitz: Kai Voet van Vormizeele (Geschäftsführer Arbeitslosen-Telefonhilfe)
Dr. Jens Bruder (Gerontologe)
Marianka Cramer (Kulturantropologin)
Dr. Hanneli Döhner (Soziologin)
Wolfgang Kopitzsch (Bezirksamtsleiter/Polizeipräsident a.D.)
Prof. Dr. Paulig (Lehrstuhl für Sozialpädagogik)
Prof. Dr. Ingrid Sommerkorn-Abrahams (Soziologin)
Carlo von Tiedemann (Moderator)

Auszeichnungen, Preise, Wettbewerbe

2019

25 Ehrenamtliche von Jung & Alt e.V. werden im Hamburger Rathaus von Bürgermeister Dr. Tschentscher für ihr Ehrenamt geehrt.

2019

Die Sparda Bank stärkt das Ehrenamt. 2019 gehört unsere Oma-Opa Feuerwehr zu den Preisträgern.

2009

(v.l.n.r.: Eva-Luise Köhler, Schirmherrin, Elisabeth Kiausch, Kuratoriumsvorsitzende, Beate Schmidt, Initatorin Jung & Alt e.V.)

HanseMerkur Preis für Kinderschutz: der Oma-Hilfsdienst wird Hauptpreisträger

2008

Initiatorin Beate Schmidt erhält vom Bundespräsidenten Horst Köhler das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.

2006

Mehr Kinder besser betreut, Wettbewerb von Rama

2004

Startsocial – Bundesauswahl der 27 besten sozialen Projekte, Ehrung durch Renate Schmidt, Bundesfamilienministerin a. D.

2004

Jung & Alt – gemeinsam Leben gestalten Wettbewerb der Bürgerstiftung Hamburg, 2. Platz

2003

Sozialpreis der Diakoniestation Nord

1995

Förderpreis der Karl-Kübel Stiftung

1980

Ehrung durch Bundespräsident Carl Carstens a. D. für Gründung des bundesweit ersten Oma-Hilfsdienst

Veröffentlichungen

2018

v.l.n.r.: Elisabeth Kiausch, Carlo von Tiedemann, Beate Schmidt

Am 5. September 2018 Besuch von Carlo von Tiedemann, Kuratoriumsmitglied. Weitere Aktionen für Jung & Alt e.V. wurden besprochen.

2018

Radiointerview

NDR 90,3 vom 31.1.2018

2008

Film: HanseMerkur Preis 2008

Weitere Einrichtungen in Hamburg

www.wegeausdereinsamkeit.de